Ausstellung: GERN GESEHEN
Die Sinti und Roma müssen als Minorität in Sachen Menschenrechte, Recht auf soziale Sicherheit und kulturelle Teilhabe noch viel einbüßen. So ist es erforderlich, dass sich gesellschaftliche und religiöse Institutionen zu den Missständen klar positionieren und aktiv für eine Besserung einsetzen.
Die Kulturproduzentin und Theologin Sabine Böhlau und der Theologe Fabian Brüder haben viele Monate lang unterschiedliche Menschen, die sich zu den Sinti und Roma zählen, interviewt. Vielen von ihnen geht es auch um Sehen und Gesehen-Werden, um Gespräche und Begegnungen, wodurch die Idee einer Ausstellung entstand, welche sich schließlich in eine Abfolge subjektiver Begegnungsskizzen und persönlicher Momentaufnahmen entfaltete.
Mit Gedichten von Fabian Brüder und Fotografien von Andreas Tobias zielt die Wanderausstellung GERN GESEHEN darauf, die kulturelle und soziale Teilhabe von Sinti und Roma zu verbessern und Informationen über die Minderheit zu vermitteln, deren Zugehörige selbst an der Gestaltung des Ausstellungsinhalts mitwirkten.
Die Vernissage dieser bemerkenswerten Ausstellung findet am 5. Dezember ab 19 Uhr statt und wird mit Grußworten der Projektinitiatorin Sabine Böhlau und des Sozialpädagogen Alexander Diepold bereichert. Letzterer setzt seine Überzeugung, dass Bildung für gesellschaftliche Teilhabe unerlässlich ist, als Gründer der sozialen Einrichtung Madhouse und seit 2019 auch als Geschäftsführer der Hildegard-Lagrennestiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland, aktiv in die Tat um.
Musikalisch abgerundet wird der Abend von den Gitarristen Kevin Petermann, Nino Franz und Sandro Meinhard.
Projektbeteiligte:
Der Fotograf der Ausstellung, Andreas Tobias, war lange Zeit Schauspieler und entschied sich erst nach 2011 dafür, vorwiegend hinter der Kamera zu stehen. Für ihn basiert die Qualität seiner Arbeit auf Kommunikation, Natürlichkeit und darauf, eine Verbindung mit dem Gegenüber und der Umgebung einzugehen, was für den Fotografen einer Meditation ähnelt.
Schöpferischer Selbstausdruck und spirituelle Entfaltung seien für ihn gleichbedeutend.
Als Kulturproduzentin und evangelische Theologin war Sabine Böhlau Initiatorin, Produzentin und Trägerin der Gesamtverantwortung der Ausstellung GERN GESEHEN.
Gemeinsam mit Alexandra Caterbow gründete sie 2012 kairosis, eine gemeinnützige Organisation, die mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern kulturelle und soziokulturelle Projekte plant und umsetzt (www.kairosis.de).
Der Grafiker Wolfram Saathoff war für die Konzeption und Realisation des Grafikdesigns der Ausstellung GERN GESEHEN verantwortlich.
Fabian Brüder, ein reformierter Theologe und Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Dresden, hat mit Sabine Böhlau die Gespräche mit Sinti und Roma initiiert und geführt. Dabei entstanden Gedichte, von denen drei in der Ausstellung präsentiert werden.
Kooperationspartner für Verleih und Öffentlichkeitsarbeit ist der Evangelische Presseverband für Bayern e.V. (EPV).