Von Angesicht zu Angesicht
Portraits von Menu Werdin
Menu Werdin zeigt von 8. November bis 1. Dezember Gesichter, genauer Frauengesichter, in der Mohr-Villa. Es sind fiktive Porträts, keine Abbildungen realer Personen. Die Gesichter brauchen Zeit für die Betrachtung und mit der Zeit beginnen siezu sprechen, wenn man sich auf sie einlässt. Sie blicken die Betrachtenden an und suchen den Kontakt zu ihnen. Bild und Betrachtendetreten so in Kommunikation.
„Schau, das bin ich, und das bin ich auch und noch viel mehr“
Die Frauengesichter spiegeln dabei seelische Grundstrukturen, Rollenmuster sowie verschie-denste Facetten von Weiblichkeit wider, als möchte die Künstlerin sagen: „Schau, das bin ich, und das bin ich auch und noch viel mehr“. Der Hintergrund ist bei Werdins Werken oft diffus, unbestimmt, fast körperlos gestaltet, wodurch die Intensität der Figuren verstärkt wird. Werdins Bilder widerstreben dem Lauten, Grellen und Schrillen in unserer modernen Welt - sie sind still und verhalten und nehmen den Betrachtenden in ihre Mitte. Sie haben eine eigene Aura, die die Betrachter!nnen umhüllt und so einen neuen Bedeutungsraum neben oder fast außerhalb unserer alltäglichen Welt schaffen. Werdins Kunst ist zutiefst human, ihre Bilder haben einen fast mythischen Charakter, der letzten Endes das Archetypische hinter sich lässt und nur noch reiner Seelenausdruck ist.