Spurensuche in Freimann
1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland
Im Rahmen des Projekts „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland - Spurensuche in Freimann" wird die Wanderausstellung "Die Kinder vom Lager Föhrenwald" Pandemieregeln-konform im Park der Mohr-Villa ausgestellt.
Das Projekt zeigt weitgehend unbekannte Fotografien aus Privatbesitz und aus internationalen Archiven. Dabei geben die historischen Bilddokumente einen berührenden Einblick in die Geschichte einer lange vergessener jüdischer Nachkriegskindheit in Bayern.
Im Zuge des Jubiläums-Projekts wird außerdem am Donnerstag, den 10. Juni 2021, 19 Uhr der Vortrag "Jüdisches Leben nach 1945 in Bayern - Spurensuche in Freimann" stattfinden. In diesem Vortrag wird Emanuel Rüff die Thematik der Ausstellung aufgreifen und einen Bogen zu den Nachkriegslagern der „Displaced Persons“ in München-Freimann spannen.
Ein Mohr-Villa Projekt in Kooperation mit dem Erinnerungsort BADEHAUS in Wolfratshausen-Waldram.
Die Kinder vom Lager Föhrenwald
Es ist die Geschichte jüdischer Kinder, die den Holocaust überlebt haben und nach dem Zweiten Weltkrieg in Föhrenwald, einem Lager für „Displaced Persons“ (durch den Krieg heimatlos gewordene Menschen) aufgewachsen sind.
Aus Föhrenwald wurde Waldram
1957 verlassen die letzten jüdischen Familien das Lager, das 1939 einmal als nationalsozialistische Mustersiedlung für (Zwangs)Arbeiter!nnen der nahe gelegenen Munitionsfabriken gebaut worden war. In die Häuser ziehen nun meist katholische, kinderreiche Heimatvertriebene ein. Föhrenwald wird in Waldram umbenannt und ist bis heute ein Ortsteil von Wolfratshausen.
Der Bogen zu Freimann
Die amerikanische Militärregierung richtete in Freimann das Displaced Persons-Lager Neu-Freimann ein, dazu wurde ein Teil der Freimanner Siedlung Kaltherberg beschlagnahmt. Zusätzlich gab es ein Durchgangslager in der ehemaligen Funkkaserne. In den Lagern lebten bis zu 5000 entwurzelte Menschen. Emanuel Rüff referiert auch zu diesem Teil der Freimanner Geschichte.