Die Zeit - in memoriam Georg P
von Johanna Achtelik-Vecsernyes
Unaufhaltsam läuft die Zeit dahin, in den natürlichen Rhythmen. Kein Tag gleicht dem anderen und kein Sommer den vorausgegangenen. Alles entsteht und vergeht immerfort, ohne stehen zu bleiben, in einem stetigen Wechsel. Heute ist nicht wie gestern und morgen wird es nicht wie heute sein. Die Zeit ist ein vergängliches Gut.
Immer hat Achtelik-Vecsernyes versucht, diese Tatsache zu akzeptieren und den Augenblick bewusster wahrzunehmen. Man soll innehalten, die Sinne schärfen, sich umschauen, sich öffnen. Welche Farbe hat der Schnee, wie leuchten die Sterne, wie duftet der Wald, wie rauscht der Wind durch die Bäume, wie erblüht eine frische Rose, wie lächelt der Nachbar einem zu? Die Schönheit des Lebens liegt in diesen vielen Momenten, die sich niemals wiederholen. Zwar kommt nach jedem Sommer ein neuer Herbst, doch niemals der gleiche wie die Jahre davor. Vergangen bleibt unwiederbringlich vergangen.
Plötzlich erfährt man den Sommer nicht sonnig und hell strahlend. Die Farben des Herbstes scheinen greller, die Kälte des Winters noch bissiger. Jetzt, da Achtelik-Vecsernyes ihr Lebenspartner unerwartet genommen wurde, will sie ihm diese Ausstellung widmen. Er hatte sich immer bemüht, die vielen Augenblicke zu schätzen und jede Stunde als Glück zu empfinden. Seit vielen Jahren malt Achtelik-Vecsernyes schon. War es ihr früher ein Antrieb, die unterschiedlichen Techniken zu erproben, so malt sie heute, um ihre Erlebnisse und Emotionen in Öl und Acryl zu verarbeiten.